Usutu-Virus

... Symptome und Entwicklung
Betroffene Vögel – meist Amseln – sind augenscheinlich krank, haben zerzaustes Gefieder, flüchten nicht mehr und wirken apathisch. Erkrankte Vögel sterben meist innerhalb weniger Tage. Sind sie bereits apathisch und flüchten nicht mehr, können sie innerhalb weniger Stunden sterben.

Behandlungsmöglichkeiten, Medikamente oder eine Impfung gibt es nicht. Erstmals wurde das Virus 1959 in Südafrika nachgewiesen. Nach Deutschland kam es im Jahr 2011. Für Nordrhein-Westfalen wurde 2012 der erste zweifelsfreie Usutu-Nachweis geführt. Seitdem tritt das Virus jedes Jahr in unterschiedlicher Intensität auf. Dabei lag der Schwerpunkt der Verbreitung in NRW bisher in den Großstadtregionen Bonn, Köln und Düsseldorf, sowie am Niederrhein, im Ruhrgebiet sowie in Ostwestfalen. Hitze und Feuchtigkeit begünstigen die Verbreitung.

 

In diesem Jahr sind bereits über 1.500 Meldungen von Usutu-Verdachtsfällen bundesweit beim NABU eingegangen, die meisten davon im Juli und August. In Nordrhein-Westfalen wurden bisher über 400 Verdachtsfälle mit toten und kranken Amseln gemeldet. Mit zunehmend kühleren Temperaturen wird die Infektionswelle langsam abebben.

 

Mithilfe erbeten
Um die Ausbreitung des Virus beobachten, dokumentieren und wissenschaftlich auswerten zu können, bittet der NABU um Mithilfe: Erkrankte oder verendete Vögel kann man über ein Online-Formular melden, tote Tiere zur Untersuchung an das Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin (BNIT) in Hamburg oder nach Rücksprache an Veterinäruntersuchungsämter senden. NABU-Einrichtungen haben keine Möglichkeit, die Vögel zu untersuchen. Deshalb ist es wichtig, dass sie direkt ans BNIT oder an die Ämter gehen. Wer tote Tiere einschickt, sollte die Anleitung genau beachten, Handschuhe tragen, die Hände waschen und desinfizieren und für den Versand Kühl-Akkus beilegen.

 

Intakte Lebensräume helfen der Vogelwelt
Es gibt keine Möglichkeit, infizierten Vögeln zu helfen. Allerdings können wir die Vogelwelt unterstützen, indem wir Gärten naturnah gestalten und intakte Lebensräume erhalten oder wiederherstellen. So können wir vielen Vogelarten bessere Lebensbedingungen bieten – eine zentrale Voraussetzung für möglichst hohen Bruterfolg. Denn der ist wichtig, um Bestandseinbrüche, wie sie etwa Usutu bei Amseln verursacht, in den Folgejahren zu kompensieren.